leave the past behind

für die schule mussten wir vor kurzem einen text lesen, der mich sehr zum nachdenken gebracht hat. es war ein text von max frisch, und es ging darum wie einen das bildnis beeinflusst, was sich andere von einem machen.

"in gewissem grad sind wir wirklich das wesen, das die anderen in uns hineinsehen, freunde wie feinde; und umgekehrt auch wir sind die verfasser der anderen."

 ich finde, dass in diesem zitat sehr viel wahrheit steckt. denn je mehr einem die leute, mit denen man zu tun hat, sagen, dass man beispielsweise sehr vergesslich oder tollpatschig ist, desto mehr glaubt man selbst dran. und wenn wir selbst als bild von unserer freundin festlegen, dass sie viel zu ehrgeizig oder perfektionistisch ist, dann werden wir auch in allen handlungen ihrerseits gerade diese charaktereigenschaften feststellen, selbst wenn sie sich schon längst geändert hat.

meiner meinung nach sollte man versuchen, auch wenn es sehr schwer ist, sich so wenig wie möglich bildnisse von anderen menschen zu machen. natürlich ist es in ordnung, der freundin zu sagen, dass ihr perfektionismus, ihr ehrgeiz, ihre vergesslichkeit oder was auch immer es sein mag, sehr anstrengend ist. doch man sollte die verallgemeinerungen aus seinem kopf streichen und versuchen, selbst "altbekannte" menschen noch objektiv wahrzunehmen. denn wie frisch schrieb: sich ein bildnis zu machen, ist das ende jeglicher liebe.

:) wie seht ihr das ganze?